Der Weg zum natürlich gesunden und leistungsstarken Huf
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Entwicklung, Offenheit, Achtsamkeit, Wirkung
offene Worte
Gharim Shaklan hat mich sehr viele Dinge gelehrt. Er hat mir Wege gezeigt, von denen viele Pferdebesitzer noch nicht einmal wissen, dass es sie gibt. So ging es mir am Anfang unserer gemeinsamen Reise auch. Alle Wege hatten eines zum Ziel: mich zu mir zu führen…

Ohne Gharim hätte ich mich nie in das Thema Huf dermaßen intensiv vertieft. Er war in so vielen
Dingen mein Ansporn. Es berührt mich immer wieder, wenn mir bewusst wird, mit welcher Bereitschaft die Pferde uns begegnen. Wie sie uns jeden Moment auf’s Neue die Möglichkeit bieten, wie wir ihnen begegnen und mit ihnen umgehen und wie sie, wenn wir einen Weg gewählt haben, mitgehen. Und das dann auch (aus)halten und (er)tragen.
Ich bemühe mich immer, jedem Pferd achtsam zu begegnen, weil ich weiß, dass jedes Pferd, dass vor mir steht, mich etwas lehren kann, möchte und wird.
Meistens geht es dabei darum, wie wir miteinander umgehen und um den Huf. Die Pferde merken sehr schnell, wenn du auf ihrer Seite bist und dich mit ihnen bewegst. Sie alle sind wunderbare und meist sehr sanfte Lehrer. Ein klarer Spiegel, indem man sich selbst sehen und begegnen kann. Jedes Pferd und jeder Huf, das und den ich „in den Händen gehalten“ habe, hat seinen Teil dazu beigetragen, das ich da stehe, wo ich gerade bin.


Vielleicht wundert ihr euch, dass sich der Ton und die Inhalte in meinen „neuen“ Beiträgen verändert. Das liegt daran, dass Gharim am 10. Juni 2019 in meinen Armen gegangen ist. Die ersten Monate habe ich geglaubt, dass ich daran zerbreche. In den ersten Monaten war ich davon überzeugt, dass mein Herz in dem Moment gebrochen ist, als er in meinen Armen seinen letzten tiefen Atemzug gemacht hat.
Aber der Tod beendet nichts. Er verändert lediglich das Leben derer, die bleiben. Die Reise geht weiter, nur eben auf einer anderen Ebene.
In den letzten Wochen habe ich verstanden, dass Gharim in dem Moment, in dem sein Herz aufgehört hat zu schlagen, mein Herz aufgebrochen, es noch weiter geöffnet hat. Und das ist mit das größte und schönste Geschenk, dass er mir gemacht hat.
Die derzeitige Herausforderung wird für mich wohl sein, meinem Leben nun mit dieser Offenheit zu begegnen. Dieser Beitrag ist ein Teil meiner Offenheit. Ich denke, ich habe mich lange genug versteckt. Da gibt es vieles, dass ich in mir zurückgehalten habe, das nicht zum Ausdruck kam. Ich habe mich oft abgewendet, weil ich mich nicht getraut habe, dass zum Vorschein kommen zu lassen, was sich in mir bewegt, was ich gefühlt, was ich wahrgenommen habe. Weil ich Angst hatte, dass man mich nicht versteht. Weil es mich angreifbar macht.
Ich möchte euch Alle, ob ihr mich und Gharim persönlich kennt oder nicht, um den Respekt und die Achtsamkeit bitten, diesen Beitrag in keiner Form zu kommentieren. Wie ihr sicher verstehen könnt, bin ich gerade sehr verletzbar.


Für mich ist es manchmal ein sehr großer Spagat, wie und was ich in meinen Beiträgen schreibe. Ich versuche, meine Worte, mit denen ich dich erreichen möchte, sehr bewusst zu wählen. Mit meinen Beiträgen möchte ich etwas bewegen und von dem weitergeben, was die Pferde mir geben.
Es ist nicht immer einfach, in diesem „Gleichgewicht“ zu bleiben, das mir wichtig ist.
Mit meinen Beiträgen möchte ich informieren, dir eine Möglichkeit, dir vielleicht eine andere Art der Betrachtung aufzeigen, ohne dich dabei in eine Richtung zu manipulieren.



Bisher habe ich immer gezögert, näher auf die Hufbearbeitung einzugehen, die sich für mich über die Jahre herauskristallisiert hat. Ich gehöre nicht zu denen, die eine Anleitung zum Selberraspeln geben möchten.
Auch wenn ich selbst die Meinung „Hufbearbeitung ist einfach“ vertrete – dann meine ich damit, dass es dann „einfach“ wird, wenn man sich selbst und dem Huf/dem Pferd mit seinen Ansichten und dem eigenen Wollen nicht im Weg steht.
Jeder Raspelstrich, jeder Schnitt, den man am Huf macht (oder vielleicht auch nicht macht), hat eine Auswirkung auf den Huf und damit auf das Gesamtsystem Pferd. Das ist dann doch eine sehr große Verantwortung. Jeder muss selbst für sich diese Verantwortung übernehmen.
Doch vielleicht ist der eine oder mehrere der kommenden Beiträge für den einen oder anderen wichtig, weil er dabei hilft, besser verstehen/sehen zu können, wo es noch „hakt“, hängt, warum es noch nicht richtig rund läuf …

In vielen meiner alten Beiträge wie auch in den Seminaren befinden sich Bilder, die eine Hufbearbeitung zeigen, wie ich sie heute nicht mehr ausübe. Sie sind ein Zeuge dafür, dass auch ich mich beständig weiterentwickle.
Vieles mache ich heute anders, weil das Pferd und der Huf gezeigt haben, dass es etwas anderes braucht. Es kommt immer wieder vor, dass ich Impulse bekomme, Dinge zu tun, die ich normalerweise nicht machen würde (wie zum Beispiel „in die Sohle schneiden“). Aber manchmal ist das dann genau das, was es gebraucht hat, damit das Pferd nicht in der jeweiligen Hufsituation festgehalten wird. Hufbearbeitung ist nichts Starres. Auch ich bin ein ewig lernender Mensch.

Auf manchen Bildern kann ich selbst Fehler von mir erkennen. Da gibt es Kanten, die ich nicht geglättet habe. Oder ich sehe, dass ich noch mehr hätte machen können. Nun, ich bin nicht perfekt.
Manchmal traue ich mich auch nicht, etwas am Huf zu machen, weil ich mir bewusst bin: was weg ist, ist weg. Dann kann ich es nicht mehr korrigieren. Hin und wieder ist Hufbearbeitung eben auch ein Kompromiss. Manche Bilder sind auch nur Teilausschnitte während der Bearbeitung, weil ich damit etwas zeigen möchte, was gerade wichtig ist.


In manchen Beiträgen lege ich sicher den Finger in Wunden. Einiges hört sich in manchen Ohren an wie Kritik. Glaub mir, das liegt mir fern. Ich weiß, dass ich manchmal eine große Fresse habe. Aber das braucht es in dem Moment für mich einfach. Manchmal muss ich einfach abkotzen, weil es mir sch…wehtut, was die Pferde aushalten müssen. Für mich gibt es da nichts zu beschönigen.
Die, die mich persönlich kennen, wissen, dass ich mein Herz auf der Zunge trage, auch wenn meine Worte manchmal hart scheinen und vielleicht auch da treffen, wo’s wehtut. Was Klarheit angeht – auch da hatte ich in Gharim einen sehr großen Lehrmeister. Er hat mich hin und wieder sehr direkt und treffend klein und beschämt dastehen lassen. Dabei war er nie verletzend und hat mich auf direktem Weg zu meiner inneren Größe geführt.
Ich wünsche mir, dass ich das auch so hinbekomme. Zudem bin ich nur für das verantwortlich, was ich sage, und nicht für das, wie du es verstehst und was du daraus machst.

Ich danke jedem Einzelnen von Euch, dass ich dir so offen begegnen darf. Lasst uns, jeder für sich, mit der nötigen Achtsamkeit damit umgehen.

©Manu Volk am 21.12.2019



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