Der Weg zum natürlich gesunden und leistungsstarken Huf
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Der allwissende Huf
Vertraue dem Huf und vertraue dir
Im Mai 2021 kaufte ich zwei zweijährige Stuten. Eine Quarter-Horse-Stute und eine Paint-Horse-Stute. Nach abgeschlossenem Stall-Ausbau zogen die beiden im August 2021 bei uns ein. Schnell stellte sich heraus, dass bis dahin keine angemessene Hufbearbeitung stattgefunden hatte, obwohl die Züchterin mir eine entsprechende Pflege zugesichert hatte.
Ich bin ehrlich: mit meinem damaligen Wissensstand ist mir nicht aufgefallen, wie schlecht die Hufbalance und damit die Fehlhaltung der Pferde waren und hätte es vielleicht auch nicht in Frage gestellt, wäre da nicht die Problematik des Hufe-Gebens gewesen. Heute schaue ich mir die Bilder an (besonders die der Paint-Stute) und frage mich, wie man so etwas übersehen kann und wie man es schafft, einem Pferd binnen zwei Jahren solche Hufe anzuzüchten.

Endlich zuhause angekommen, konnte ich eine Bekannte der Familie, welche die Seminarreihe "Natural Hoof Balance" bei go-barhuf.de, Manu Volk, besucht hatte, dafür begeistern, uns in ihren Kundenkreis aufzunehmen. Schnell stellte sich heraus, dass die Paint-Stute „Malu" etwas (viel) Erleichterung an Huf-Horn benötigte.

Malerisch dargestellt auf dem Huf-Bild oben, die kreative Ader und statisches Denken soll bei der Hufbearbeitung ja nicht zu kurz kommen.
Im vier-wöchigen Intervall wurden ihre Hufe bearbeitet und die Veränderung an den Hufen, der Körperhaltung, und des Bewegungsablaufes usw. beobachtet. Dadurch wurde mir das "Huf-Drama" immer bewusster und so entschied ich mich, meinen Horizont zu erweitern und mir die Kunst der Barhufbearbeitung selbst anzueignen.

Vier Wochenendseminare bei Manu Volk, go-barhuf.de, mit einer Menge Theorie, ein paar Tothufen und einigen Festigungseinheiten an den Pferden später, kann ich nun folgendes Sammelsurium an Bildern von unserem Weg zu gesünderen und besser balancierten Hufen präsentieren.

Hinweis für die Leser: Die Bilder der einzelnen Hufe sind immer von vorne links, da hier die Problematik am größten war/ist


Die Hufe haben durch die körperlichen Fehlhaltungen von Fohlenbeinen an immer noch eine gewisse Schiefe, aber die Hufbalance stimmt. Wir haben Höhen und Tiefen in unserem Fortschritt. Meistens geht es vorwärts, doch manchmal eben auch einen Schritt zurück. Malu läuft nach jeder Bearbeitung besser als davor und bestärkt dadurch meine Arbeit. Wenn sie der Meinung ist, da fehlt noch ein Raspelstrich dann weist sie mich höflich, aber deutlich darauf hin.


Vertraue dir und deiner Arbeit, vertraue dem Huf in seiner Anleitung und vertraue dem Lebewesen in seinem Urteil. Das habe ich gelernt!

Alle durch die Schiefe der vernachlässigten und nicht optimal bearbeiteten Hufe entstandenen Verspannungen wurden mit gymnastizierender Bodenarbeit, Physiotherapie, Osteopathie und mittlerweile reitenderweise mit schonenden Biege- und Koordinationsübungen aufgelöst.
Mit der ganzheitlichen Ursachenminimierung kann ich immer öfter beobachten, dass Malu versucht, die restlichen Störfaktoren selbst zu beseitigen. Sie stollt nicht mehr in der Einstreu auf, um ihre hohen
Trachten zu rekonstruieren, sondern stellt sich auf harten, ebenen Boden um die Sehnen zu entlasten
und stellt ihre Vorderhufe gezielt weiter auseinander ab, anstatt sich wie zusammengeschnürt zwischen die Schultern zu zwängen.

Ich weiß, dass wir gemeinsam einen harmonischen Weg zur Funktionalität ihrer Hufe gehen und bin zuversichtlich, dass wir mit dieser Art und Weise, den Huf zu lesen und ihm zu folgen, immer weiter darauf aufbauen können.

Ein herzliches Danke (von uns beiden) an Manu, die ihr Wissen, ihre Perspektive des Huflesens und
dessen Bearbeitung und so vieles mehr mit uns teilt.

Jennifer Markreiter


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