Die Hufrehe ist eine der schmerzhaftesten Huferkrankungen bei Pferden, Eseln, Mauleseln und Maultieren, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Das rechtzeitige Erkennen und das schnelle Einleiten der geeigneten Therapie sind für die Erfolgsaussichten der Heilung und deren Dauer von enormer Wichtigkeit. Bei der Hufrehe handelt es sich um eine Erkrankung des Hufbeinträgers, bei der es zu einer Überdehnung oder einer großflächigen Nekrose (Nekrose =Tod einer Zelle durch Schädigung der Zellstruktur) und Ruptur des Hufbeinträgers kommt.
Durch eine starke aseptische Entzündung der Lederhaut in der Zehenwand und Teilen der Seitenwände kommt es zum Austritt von Entzündungsflüssigkeit, die den Schmerz innerhalb der starren Hufkapsel stark vermehrt.
Die Entstehungsfaktoren der Hufrehe (systemische und metabolische Vorgänge im Körper) sind sehr komplex und noch immer nicht ausreichend geklärt und erforscht. Auch welche Therapien einzuleiten sind, wie der akute sowie der chronische Verlauf der Hufrehe zu behandeln ist und ob es Chancen auf Heilung gibt, wird zahlreich diskutiert. Gerade bei der Therapie gibt es bei Tierärzten und Hufexperten sehr unterschiedliche und zum Teil sogar völlig gegensätzliche Ansichten.
Trachtenerhöhung (links im Bild) mit verstärkter Belastung der Zehenregion und Trachten zurückgesetzt (rechts im Bild) zur Entlastung der betroffenen Abschnitte eines chronischen Rehehufes:
Die Grundlagen neuester Erkenntnisse gerade aus den USA und Australien werden oftmals ignoriert oder in Frage gestellt. Manche Behandlungsmethoden sind fragwürdig, denn sie zielen nicht darauf aus, den Schmerz und das Leid des Pferdes zu verringern und zur Verbesserung des Gesundheitszustandes zu verhelfen.
Fragwürdige Hufbearbeitung und Beschlag eines chronischen Rehepferdes:
Es gibt immer noch genügend Pferdebesitzer, die keinerlei Wissen über die Hufrehe haben. Leider kommt auch immer wieder vor, dass eine Hufrehe selbst in ihrem chronsichen Zustand vom Hufexperten nicht erkannt wird. Dann müssen die Pferde ebenso wie bei ungeeigneten Behandlungsmethoden oft jahrelang Schmerzen ertragen und sich auf zerstörten Hufen abquälen.
Innenansicht einer völlig zerstörten Hufkapsel nach Reheschub und ungeeigneter Behandlungsmethode:
Bei rechtzeitigem Eingreifen in der Initialphase können Schäden innerhalb der Hufkapsel größtenteils vermieden werden. Die richtige Behandlung eines chronischen Rehehufes kann in den meisten Fällen dem Pferd dazu verhelfen, seine Gesundheit und seine Leistungsfähigkeit vollständig und dauerhaft wieder zu erreichen. Mit dem Wissen und dem Verständnis über den Aufbau und die Funktionalität des Hufes und seiner inneren Strukturen ist es dem verständigen Hufexperten möglich, eine durch Hufrehe entstandene Hufbeinrotation und/oder Hufbeinsenkung dauerhaft zu stabilisieren und zu heilen.
Mehr dazu lesen Sie unter "Hufprobleme" - "Die Hufrehe"
©Manu Volk
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