Der Weg zum natürlich gesunden und leistungsstarken Huf
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Die Zehe
Ein gesunder ausbalancierter Huf zeigt einen geraden Verlauf der Zehenwand vom Haaransatz bis zum Boden. Der Zehenwinkel beträgt zwischen 50-60°, wobei die Hinterhufe meist steiler sind als die Vorderhufe. Die Zehenlänge variiert je nach den vorhandenen Bodenverhältnissen zwischen 5-12 cm. Pferde, die auf hartem und/oder abriebintensivem Boden leben, haben eine kurze und steile Zehe, während Pferde, die eher in weichem Terrain (Naturboden wie Lehm, Sand, Geröll) zu Hause sind, eine etwas flachere und längere Zehenwand aufzeigen.


Huf aus harten Regionen

Huf aus weichen Regionen (Geröllboden)

Dies hängt damit zusammen, dass die Hufe von Pferden, die lange Wegstrecken auf hartem Boden zurücklegen müssen, einen stärkeren Abrieb des Tragrandes haben. Zusätzlich wird die Zehenwand im unteren Drittel durch das Anschlagen an Steinen und den Aufstieg von Steilhängen abgeschliffen, wobei die Hornröhrchen stark komprimiert werden. Beim Abfußen auf hartem Untergrund kommt es beim Abrollen zu einem sofortigen Gegendruck der Zehespitze mit dem Boden. Ein Huf aus weicherem Untergrund erfährt weniger Abrieb am Tragrand und die Zehe sinkt beim Abfußen ein wenig in den weichen Boden ein, bevor die Hufspitze einen Gegendruck erfährt. Deshalb muss die Zehe bei Hufen, die auf weicherem Boden leben, etwas länger sein, damit dass Hufgelenk bei der Bewegung nicht nach vorne gedrückt wird. Mit dem Einsinken der längeren Hufspitze kann das Hufbein dem Kronbein genügend Widerstand bieten und ein Überkippen nach vorne wird vermieden.


Die dorso-palmare Balance des Hufbeines
Die Bodenparallelität des Hufbeines gehört zur physiologisch korrekten Anordnung der Zehenknochen. Nur so ist die Balance der Spannung zwischen dem Strecker- und dem Beugersystem bei entspannter Muskulatur möglich (passive Stehvorrichtung). Die Sehnenspannung ohne Muskelkraft (und damit ohne Energieverbrauch) hält die Gliedmaße in ihrer physiologischen Haltung und Winkelung, was für das Pferd das Optimum darstellt. Diese Balance wird für die Bewegung der Gliedmaße durch Muskelaktivität verändert.
Um die dorso-palmare Balance zu beurteilen, sollte der Huf bei der Betrachtung der Sohlenfläche folgende Merkmale aufweisen:


A die Trachtenkanten befinden sich auf Höhe der breitesten Stelle des Strahles
B die weiteste Stelle befindet sich ca. eine Daumenbreite (bei großen Hufen etwas mehr) hinter der Strahlspitze
C der natürliche Abrollpunkt des Hufes liegt ca. eine Daumenbreite (bei großen Hufen etwas mehr) vor der Strahlspitze
D zwei Drittel des Hufes sollten hinter der Strahlspitze liegen, ein Drittel des Hufes sollten vor der Strahlspitze liegen







So ist der Huf in der Lage, die Gliedmaße optimal zu unterstützen. Die Hufkapsel nimmt gleichmäßig Gewicht auf und die Zehenachse (Linie Hufbein, Kronbein, Fesselbein) ist korrekt zueinander ausgerichtet. Das Hufbein und das Hufgelenk werden so gleichmäßig belastet.



Die Fesselachse – „passend Fesselstand“
Die Fesselachse wird bei der Herstellung der natürlichen Huf- und Gliedmaßenbalance nicht beachtet! Die Pferde versuchen, Imbalancen der Hufkapsel und schmerzende Belastungen durch Kompensationshaltungen auszugleichen und zu vermeiden. Die Schulter/das Becken wird mit Muskelkraft hochgezogen und das Pferd schiebt sich in eine halbwegs angenehme Position, die in den meisten Fällen nicht seiner wahren Gliedmaße entspricht. An der Schultergliedmaße führt dies meist zu einer rückständigen Stellung, da die Gliedmaße schräg nach hinten abgestellt wird. Die Beckegliedmaße wird ebenfalls schräg nach vorne unter den Bauch geschoben (Vorständigkeit, im schlimmen Fällen bis zur Säbelbeinigkeit). Zudem wird durch die dorso-palmaren Imbalancen das Sehnengleichgewicht gestört. Das Fesselgelenk erfährt durch die Hufkapsel keine Ausreichende Unterstützung mehr und das Pferd muss durch Anspannen der Beugemuskulatur die Fessel aufrecht halten. Die Fesselachse ist daher nicht aussagekräftig!


©Manu Volk


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